Schützenverein Niedersachsen Göttingen
Schützenanger 20

37081 Göttingen

 

Besucherzaehler
Besucherzaehler

Sie wollen Mitglied bei uns werden? Dann nutzen Sie unser Kontaktformular für weitere Infos, oder laden Sie unser Anmeldeformular herunter.

Wir freuen uns auf Sie!

Fortsetzung  (100 Jahre Niedersachsen)

 

Im Jahr 1954 wurde eine Jungschützenabteilung unter der Leitung von Heinrich Oberdiek neu aufgebaut. Schon im Jahr 1924 verfügte der Schützenverein Niedersachsen, als erster Göttinger Schützenverein überhaupt, über eine respektable Anzahl von Jungschützen. So bestand diese „Oberdiek-Truppe“ in den ersten Jahren aus insgesamt 26 Jungschützen.....undenkbar für heutige Verhältnisse !! Was diese Jugendarbeit über die vielen Jahre aber so einmalig macht: nach weit über 60 Jahren sind Schützenbrüder wie Günter Kloppmann, Helmut Wahner, Manfred Lipphardt, Jürgen Margraf, Fritz Schramm und Siegfried Schneider aktive Mitglieder und haben sich über viele Jahre in der Vorstandsarbeit auf Vereins- und Kreisebene engagiert, getreu dem Motto „Niedersachse sein, heißt treu sein!“. Ab den fünfziger Jahre blieben dann auch die schießsportlichen Erfolge nicht aus. Sowohl Jungschützen als auch Schützen fanden sich in den Siegerlisten, ob auf Kreis-, Landes- oder Bundesebene. Im Jahr 1953 stellte der Schützenverein Niedersachsen mit Robert Uhde, Walter Schelp und Otto Wartenberg das komplette BSG-Königshaus. Seit 1954 bestanden und bestehen freundschaftliche Beziehungen zu anderen Schützenvereinen wie etwa zur „Schützengesellschaft Niedersachsen von 1909 Hannover“, später dann zur „St.SebastianSchützen-Gesellschaft Ehrenbreitstein“ , zum Schützenverein Gailnau, dem Schützenverein Holtensen und „aktuell“ zum Schützenverein Maschen. Unter der Organisation von Alfred Grützmacher besuchten die „Niedersachsen“ in den Jahren 1980 und 1989 die Steubenparade in New York, mit Abstechern nach Florida, Disney World, Cape Caneveral und Hawaii. Andere Fahrten führte u.a. bis nach Thailand !! Auch die unzähligen Vereinsausfahrten, organisiert von Erwin Rannenberg, sollten nicht unerwähnt bleiben. Als Ausgleich zum Schießsport wurde und wird bei den „Niedersachsen“ auch Wert auf Geselligkeit gelegt. So wurde 1971 der Kegelclub der „Niedersachsen“, denen Alfred Grützmacher als Kegelvater vorstand. Viele Schützenbrüder werden sich auch hier an die zahlreichen Ausfahrten gerne erinnern. Aber auch das Kartenspiel oder das „Schweine Knobeln“ findet Anklang bei den Schützenbrüdern. So ist besonders das alljährliche Preisknobeln ein gefragter Termin im Veranstaltungskalender des Vereins. Am 10.August 1982 erschien in 1.Ausgabe der Niedersachsen-Kurier, als Mitteilungsblatt des Schützenvereins Niedersachsen. Schützenbrüder wie Alfred Grützmacher, Peter Herbst, Gerd Sylla, Ewald Otte, Ulrich Wiegand, Fritz Schramm und Reinhold Schmied machten den „Niedersachsen-Kurier“, mittlerweile im 40.Jahrgang/ Ausgabe 158, zu einer Vereinszeitung, die, zumindest innerhalb der Bürgerschützengesellschaft, ihresgleichen sucht. In den neunziger Jahren bis zum heutigen Tag sollte der Schützenverein Niedersachsen neben Erfreulichem auch mit Geschehnissen konfrontiert werden, mit denen niemand in dieser Ausprägung rechnen konnte. Im Jahr 1991 feierte der Verein sein 70jähriges Bestehen. Seit 1978 stand der Schützenbruder Alfred Grützmacher an der Spitze seiner Niedersachsen und setzte bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 1997 Maßstäbe. Nebenher war er in all den Jahren stets bemüht, Vergangenes und wie Aktuelles zu archivieren, um es für spätere Generationen zu erhalten. Nach fast 20 Jahren Vorstandsarbeit übergibt er die Verantwortung an seinen Nachfolger Peter Hillebrecht. Als dieser im August 1997 unter tragischen Umständen ums Leben kam, war es wieder Alfred Grützmacher, der kommissarisch an die Spitze des Vereins rückte. Auf der Jahreshauptversammlung 1998 wurde der Schützenbruder Siegfried Schneider zum 1.Vorsitzenden gewählt. Ihm zur Seite stand der Schützenbruder Ulrich Wiegand. Die Zeiten des Schützenwesens sollten in der Folgezeit, aufgrund furchtbarer Geschehnisse im Zusammenhang mit Waffenmißbrauch, ungemütlich werden und die Schützen in Erklärungsnot bringen. Es herrschte ein Klima der Konfrontation und gab den Menschen, die schon immer etwas gegen das Schießen an sich hatten, reichlich Nahrung. Die Schützenvereine erfuhren von vielen Seiten offene Ablehnung. Auch das Interesse der Bevölkerung an Veranstaltungen wie Schützenfest oder Festumzug oder Tag der Offenen Tür ließ sichtbar nach. Die Möglichkeiten, Jugendliche für den Schießsport zu begeistern, war ein fast aussichtsloses Unterfangen. Staatliche Auflagen und ein modifiziertes Waffenrecht komplettierten eine angespannte Gemengelage. Eine Umarbeitung der Vereinssatzung wurde unumgänglich. Es war das Verdienst von Siegfried Schneider, dass er in dieser schwierigen und belastenden Zeit seine „Niedersachsen „mit sicherer Hand führte und dabei den Teamgeist förderte. Mit der Wahl von Ulrich Wiegand im Jahr 2005 vollzog sich im Vereinsvorstand ein Generationswechsel...das Durchschnittsalter seiner Mitglieder wurde immerhin um 15 Jahre gesenkt. Im gleichen Jahr war der Schützenverein Niedersachsen, wenn auch ungewollt, in den Medien präsent. Dem amtierenden Vereinskönig. Wolfgang Ruwisch, wurde aus seinem Haus, und auch noch am helllichten Tag, die Königskette gestohlen. Die Suche der Polizei nach dem Täter blieb erfolglos, sodass der Vorstand die Schützenbrüder Alfred Grützmacher und Reinhold Schmied beauftragte, sich in Zusammenarbeit mit der Goldschmiedemeisterin, Monika Mühlhausen, um eine neue Königskette zu kümmern. Diese neue Königskette wurde dann zum Schützenfest 2006 der Öffentlichkeit präsentiert. Süffisant erweise wurde jene gestohlene historische Königskette später im beschädigten und verdreckten Zustand im Levinschen Park gefunden und befindet sich heute als Leihgabe im Städtischen Museum am Ritterplan. Im August 2012 sollte den Verein ein weiterer Schicksalsschlag treffen: Durch einen tragischen Unglücksfall verstarb der 1.Vorsitzende , Ulrich Wiegand. Der bisherige 2.Vorsitzende,Frank Lipphardt, wurde auf der Jahreshauptversammlung 2013 zum neuen 1.Vorsitzenden gewählt und ist es auch gottseidank noch bis auf den heutigen Tag !! Das wäre nun für meine kleine Rede der passende Schluss. Aber meistens kommt es anders als man denkt...!! Im Frühjahr 2020 kam das Virus, kam COVID-19, kam Corona...... Auf unbestimmte Zeit standen die Räder still, kam das Vereins Leben zum Erliegen. Unser Schützenbruder Reinhold Paul verstarb am 1.März 2020 und niemand durfte zur Beerdigung. Seine Tage verbrachte man nun in den eigenen vier Wänden und das in der Rückschau weit über ein Jahr. Die alltäglichen Abläufe des Lebens bestimmte fortan das Pandemie Geschehen. Die geplanten Feierlichkeiten anlässlich des Vereinsjubiläums...alles Makulatur. Das wir hier heute sitzen dürfen und in aller Bescheidenheit unsere Majestät nach zwei Königsjahren ins Exil schicken, ohne dass er etwas von seinem Königsjahr gehabt hat, ist schon eine große Ungerechtigkeit und keinem künftigen König zu wünschen ,aber auch dem Umstand geschuldet, dass es etwas gebracht hat, dass wir uns an die Regeln gehalten und uns haben impfen lassen. Inzwischen hat sich die Gemengelage deutlich entspannt. Auch deswegen dürfen wir hier sitzen und wenigstens ein bisschen feiern und uns auf unser neues Königshaus freuen und auf ein „Safer es“ 2022. Denn dann holen wir alles nach und feiern unser 100jähriges Jubiläum. Und so gehen wir zuversichtlich und optimistisch ins zweite Jahrhundert unserer Vereinsgeschichte